Ich weiss nicht wie es meinen Leserinnen geht, aber wenn ich an eine Chanel Tasche denke, sehe ich eine gesteppte Foldover-Tasche vor mir mit einer schweren Gliederkette. Automatisch assoziiere ich Chanel Taschen mit dem Wort „quilted“.
Chanel Boy Bag
In diesem Herbst werden wir uns auf eine neue Chanel Tasche einstellen müssen, die ganz anders als die berühmte Chanel 2.55 ist. Die neuen Handtaschen der Boy Collection gehen stilistisch einen anderen Weg. Auf den ersten Blick würde ich eine Chanel Boy Bag nicht als eine Chanel Tasche erkennen. Muss ja auch nicht sein, öfter mal was anderes ich auch ok. Ausserdem sagte doch Karl Lagerfeld sehr weise: What´s cute has to be invented every season“.
Jungenhafte Chanel Taschen, markant aber apart
Die neuen Chanel Boy Bags strahlen schon etwas Besonderes aus. Sie sind sehr kantig, maskulin, aber dennoch sehr apart. Die Form – mich erinnern sie an den guten alten Filofax – wirkt markant, clean und kräftig. Der bronzefarbene Verschluss ist Art-Deko Elementen entlehnt, was mir persönlich sehr gefällt. Die metallischen Gliderketten wirken antik, leicht abgenutzt. Aber viel wichtiger ist die Größe der Taschen: klein!
Die Chanel Boy Bags gibt es zwar in verschiedenen Größen aber der Grundtenor ist hier ganz klar reduziert. Sowohl was Größe als auch Design angeht. Außergewöhnlich der grosse Chanel-Schriftzug auf dem Taschenrücken. Ähnlich einem Buchrücken, an den mich die Taschen leicht erinnern; wie schwere lederne Buchumschläge wirken die Taschen von oben betrachtet. Die Taschen sind schön, gar keine Frage. Das Design gelungen, was soll man auch anderes erwarten von Karl Lagerfeld? Versteht er doch sein Handwerk wie kein anderer. Dennoch bin ich skeptisch, ob die Boy Bags in den Kanon der Taschen-Ikonen aufgenommen werden. Irgendwie zuviel Effekthascherei und zu clean. Aber gelungen ist die Farbpalette: sattes rot, schwarz und ein weiss – elfenbeinfarben um genau zu sein. So eindringlich, dass es lange in Erinnerung bleibt.